Montag, 25. Februar 2008

kostenlose müllkippe ostsee

2,3 Milliarden Liter giftige Brühe will Gasprom bzw. dessen Konsortium in die Ostsee kippen. Die Pläne sind den deutsche Behörden "grundsätzlich bekannt". Das hat eine Anfrage an die Bundesregierung ergeben - ein besorgter Aufschrei der Verantwortlichen würde sich anders anhören!

Mit dem Bakterien-Killer Glutaraldehyd soll eine Pipeline gereinigt werden. Der Brühe wird laut SPIEGEL online "insbesondere auf Wasserorganismen eine stark giftige Wirkung" zugeschrieben.

Immerhin werden auch Alternativen "geprüft". Entscheidend dürften dann im Endeffekt aber die Kosten und die wirtschaftlichen Interessen sein, die der Aufsichtsrat mit Vertretern von E.on und BASF sowie Ex-Kanzler Schröder bestimmen. Was sich rechnet, kann dann eben auch offensichtlich umweltzerstörend sein und muss nicht mit viel Widerstand rechnen.

Sonntag, 24. Februar 2008

kalter krieg reloaded

Im Wahlkampf sind ja inzwischen alle Mittel recht(s): Roland Koch hat in Hessen eindrucksvoll bewiesen, wozu die Verzweiflung einen (eigentlich) Verantwortung tragenden Staatsmann bringen kann. Schlimm genug, dass er trotzdem die meisten Stimmen eingesammelt hat!

Nun findet die Hetzerei ihre Fortsetzung. Drei, vier Tage vor der nächsten Wahl (heute in Hamburg) kommt urplötzlich eine Diskussion über die mögliche Wahl von Kochs erfolgreicher Gegenkandidatin Ypsilanti mit Stimmen der Linkspartei auf. Die CSU spricht von der "kommunistischen Linken", die CDU sieht die Große Koalition auf Bundesebene gefährdet und die FDP fordert die Kanzlerin zum Bruch mit der SPD auf.

Doch anstatt das ganze als Wahlkampfgetöse abzutun, wird in sämtlichen Medien tagelang diskutiert. Ist es nun eine aktive, eine passive oder gar keine (inhaltliche) Zusammenarbeit, wenn die Linken Ypsilanti zur Ministerpräsidentin wählen? Begeht SPD-Parteichef Beck Wortbruch, wenn die Linkspartei für die neue (linke) Vorzeige-Sozialdemokratin stimmt?

Ganz offensichtlich hat das bürgerlich-rechte Lager nach den Finanzskandalen die Hosen voll und fühlt sich wie Koch in die Ecke gedrängt. Da kommt die Gelegenheit wie gerufen, mit Angstmacherei von anderen Schauplätzen abzulenken - von der von den Wählern zu beurteilenden politischen Leistung beispielsweise.