Montag, 12. Januar 2009

mundraub, mogelpackung und mieter des jahres

Appetit auf einen Weihnachtsstollen hat dafür gesorgt, dass im vergangenen Jahr der bislang größte deutsche Datenskandal ans Licht kam. Weil diese wahre Geschichte selbst "die skurrilste Komödie übertrumpfen kann", will ich sie in diesem besinnlichen Jahresrückblick zumindest verlinken.

Nachlesen sollte man diese Geschichte aber besser zum Schluss, denn die beiden anderen Schmankerl sind weniger gut geeignet für einen humvorvollen Start ins neue Jahr. Sie trüben eher die ohnehin schon nicht allzu rosigen Aussichten.

Nach den vielen vermeintlichen Rettungspaketen für die Banken wurde kurz vor Weihnachten noch eins geschnürt: das Schulstarterpaket. Das neue Familienleistungsgesetz soll für mehr Geld in den Taschen von Eltern sorgen. Tut es auch, allerdings wie das Elterngeld vor allem bei Gutverdienern. Und so heißt es auch hierzu passend...

"[D]ie Logik, nach der verteilt wird, lautet: Wer hat, dem wird gegeben."

Ein Umdenken ist auch in einem anderen Politik(!)feld zu wünschen, das sich selbst so gern als seriös, wissenschaftlich und unabhängig darstellt - es sei denn, es gilt Verluste zu sozialisieren. Offenbar besteht da für das neue Jahr nur in Teilen Hoffnung. Manchen lernen es offenbar nie. Bestes Beispiel dafür ist die WestLB in ihrer Rolle als Mieter des Jahres (bzw. der Jahre 2010 bis 2024). Trotz immer neuer Milliarden-Abschreibungen und nötiger staatlicher Garantien sollen es demnächst die obersten drei Etagen des neuen World Trade Centers in New York sein. Kostenpunkt: 800.000 Euro pro Monat.

Was immer geht, ist Galgenhumor. Den beweist der eine Teil von Badesalz in einem Interview zur hessischen Landtagswahl am Sonntag - ein netter Abschluss, wenn man nun doch schon die Geschichte mit dem Weihnachtsstollen gelesen hat.

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