Samstag, 8. Mai 2010

vom regierungssprecher zum öffentlich-rechtlichen intendanten: demkra... was?

Ulrich Wilhelm wird neuer Intendant des Bayerischen Rundfunks. Wilhelm? Ist das nicht der...? Ja, genau der. Der "Einluller mit Charme" (Süddeutsche Zeitung). Der mit dem richtigen Parteibuch, wenn es um einen Posten in Bayern geht.

Die Berliner Zeitung regt sich auf und schreibt über den "Rundfunk als Beute":

"Die Berufung eines Regierungssprechers auf einen Intendantenposten ist ein Novum in diesem Lande. Und nicht anders zu nennen als ein Skandal. Man muss gar nicht das Berufsbild des Pressesprechers bemühen, der zunächst seinem Arbeitgeber dient und nicht unbedingt immer der Wahrheit. Wer sich daran erinnert, welche Affären etwa Edmund Stoiber zu bewältigen hatte, wird wissen, welche Herkulesarbeit sein Sprecher verrichtete."

Nach Ansicht der Berliner Zeitung glauben die verantwortlichen Christdemokraten offensichtlich nicht einmal mehr den Schein wahren zu müssen in Sachen Staatsferne und demokratischer Meinungsbildung der Anstalten des öffentlichen Rechts. Es gehe zu wie in Venezuela: "Nur geräuschloser. Empörung über diesen Coup ist kaum zu vernehmen." Und das ist das allerschlimmste daran.

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