Mittwoch, 16. Januar 2008

es stinkt zum himmel

In Neapel und Umgebung tobt der Müllkrieg. Weil es an Entsorgungsmöglichkeiten fehlt und die Bewohner der Region Neubauten verhindern, türmen sich die Abfallberge. Ohne gut bezahlte deutsche Hilfe wären sie noch höher. Und die nächsten Müll-Ferntransporteure stehen schon vor der Tür.

"Züge der Schande" hat sie Regierungschef Prodi getauft. Tagtäglich transportieren Sie laut SPIEGEL 1000 Tonnen Müll für geschätzte 200.000 Euro aus der Region Kampanien nach Deutschland. Bei Bremerhaven und Leipzig wird der komplett unsortierte Abfall dann entsorgt. Den Deutschen kommt der Müll wie gerufen, denn nur damit sind die riesigen Verbrennungs- und Sortieranlagen halbwegs ausgelastet.

Das "temporäre Problem" mit den süditalienischen Müllmassen besteht seit vielen Jahren. Und Besserung ist nicht in Sicht: Bei einem Krisentreffen weigerten sich die Vertreter der norditalienischen Regionen, für Abhilfe zu sorgen. Dafür bieten Schweizer Müllverbrenner nun ihre reich entlohnte Hilfe an. Wenn die Deutschen für die Müllreise durch halb Europa jährlich 70 Millionen Euro kassieren, ist bestimmt auch noch etwas Geld für die Eidgenossen übrig. Für die Müllvermeidung wahrscheinlich nicht.

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