Selten finde ich Aussagen von FDP-Politikern, die ich wohlwollend zitiere. Heute ist so ein Tag. Rainer Brüderle, FDP-Vizechef, hat es geschafft mit seiner knackigen Analyse der so gut wie verlängerten Abwrackprämie*:
"Die Prämie ist Wahlkampf durch den Auspuff."
Bis Ende des Jahres kann nun ein jeder 2500 Euro Zuschuss beim Kauf eines Neuwagens bekommen (Fahrräder bleiben offenbar weiter ausgenommen), wenn er seine alte Kiste verschrottet. Ende des Jahres? Da war doch was... Richtig, die Bundestagswahl! Bis dahin sollen bitte schön fiese Massenentlassungen in der Autobranche ausbleiben - koste es was es wolle.
Und das wird nicht wenig sein: Erst die Verlängerung der Kurzarbeit, nun die verlängerte Prämie. Während man bei der Kurzarbeit noch ein wenig Sinngehalt entdecken kann, ist die Abwrackprämie nur eine extrem teure lebensverlängernde Maßnahme. Denn Anfang 2010 wird sich dann wirklich fast keiner in Deutschland mehr ein Auto kaufen wollen. Aber dann sind es ja auch wieder fast vier Jahre bis zur nächsten Wahl.
* Offiziell wird sie ja "Umweltprämie" genannt - weiß jemand warum? Es gibt nämlich keinen einzigen Anreiz, sich ein umweltfreundliches Auto zu kaufen; nur die simple Vermutung übereifriger Politiker, dass ein mindestens neun Jahre altes Auto auf ein handliches Quadrat zusammen gepresst besser für die Umwelt ist als ein neu produziertes, gern auch ein SUV im Stadtverkehr.
Donnerstag, 26. März 2009
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