Ja, es ist nur eine Umfrage und man weiß nie so recht, was dabei im Vordergrund steht: ein geschöntes Selbstbild oder die nackte Wahrheit. Dennoch ist die Selbstbeschreibung der Führungskräfte ein weiteres Indiz dafür, dass es sich viele Kritiker und verantwortliche Politiker zu einfach machen, wenn sie die Schuld an der Finanzkrise den Managern in die Schuhe schieben.
Laut der Untersuchung einer Personalberatung, über die SPIEGEL online berichtet, sind die wichtigsten Anreize nicht Geld oder Boni, sondern "interessante Arbeitsinhalte" sowie "Möglichkeit der persönlichen Weiterentwicklung". Die Befragung von eintausend Managern kommt zu dem Schluss, dass es vor allem um Anerkennung geht. Für interessantere Aufgaben würde die klare Mehrheit sogar auf Geld verzichten. Besonders ausgeprägt ist diese Haltung übrigens in der Schweiz, "wo sich Führungskräfte traditionell stärker als Dienende der Gesellschaft begreifen".
Noch schlimmer als plumpe Managerschelte sind verzweifelte Aussagen wie "Der Mensch ist eben so". Vor allem Moralapostel, vorzugsweise Ethikprofessoren und Kirchenvertreter, schieben es (und vieles andere oder auch fast alles) einfach auf die menschliche Gier.
Nein, die Manager in Unternehmen wie auch Banken machen einfach nur ihren Job. Wenn sich ihre Spielregeln nicht ändern, können sie gar nicht anders. Wer nachhaltig statt profitorientiert arbeitet (solange dies nicht zusammen passt!), wird gefeuert. Ändern wird sich das erst mit einem nachhaltigen Finanzsystem.
Mittwoch, 12. August 2009
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