Donnerstag, 1. November 2007

weniger kunden - mehr gewinn

Willkommen in der sehr eigenen Welt der Energiekonzerne! Vattenfall Europe (unter anderem hervorgegangen aus den regionalen Versorgern Bewag/Berlin und HEW/Hamburg) laufen die Kunden davon. 200.000 waren es in den vergangenen Monaten. Trotzdem stieg der Gewinn.

Gründe zum Davonrennen gab und gibt es viele: eine deftige Preiserhöhung, ein Kundenbrief, worin der günstigste Tarif verschwiegen und eine Zusatzversicherung aufgeschwatzt wurde. Verschwiegen wurde dann auch noch der ein oder andere Zwischenfall in Atomkraftwerken und außerdem deren schnelle Aufklärung behindert.

Die bisherigen Jahreszahlen von Vattenfall Europe können sich dennoch sehen lassen: 1,2 Milliarden Euro Gewinn in den ersten neun Monaten, davon 300 Millionen Euro dank der Unternehmenssteuerreform. Noch beeindruckender sind jedoch die ausbleibenden Einnahmen durch die vorübergehend abgeschalteten Atomkraftwerke Brunsbüttel und Krümmel: allein im dritten Quartal 60 Millionen Euro oder 650.000 Euro pro Tag.

Genau das ist die entscheidende Motivation für die Energiekonzerne, um für eine Verlängerung der Laufzeiten alter Atommeiler zu kämpfen (und nicht die während der Pannenserie (!) plakatierte Klimaschützer-Geschichte der Atomlobby). Denn weil sie die Baukosten schon längst raus haben, bringt jeder zusätzliche Tag Atomkraft bares Geld.

Was man dagegen tun kann?
* Zum Beispiel, warum mit der Atomkraft eine Technik genutzt wird, für dessen gefährlichsten Abfall es auch nach vielen Jahrzehnten weltweit noch keine Lösung gibt. Recycelt wird immerhin die bewährte Taktik der Energiekonzerne: Auch die vielen neuen Kohlekraftwerke sollen erstmal gebaut werden, obwohl die Vermeidung stark klimaschädigender Abgase erst allmählich und wenig vielversprechend erforscht wird.

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