Es gibt nicht viel zu lachen, wenn man in diesen Tagen die Zeitung aufschlägt. Für erfreuliche Ausnahmen zwischen den ganzen unglaublichen Meldungen rund um die Bankenkrise sorgt ein Wahlkampf. Der in Bayern ist mindestens so unterhaltsam wie in den USA!
Eines der bayerischen Hauptthemen ist der Alkohol. Die Drogenbeauftragte ("Die Maß-Reglerin") machte auf eine schockierende Studie über Alkoholschäden bei Babys aufmerksam und stieß damit eine Diskussion an - die CSU reagierte prompt und gewohnt kompetent zum Thema Alkoholmissbrauch: Der bierseelige Beckstein, seines Zeichens nicht nur Wahlkämpfer, sondern auch Ministerpräsident, nannte zwei Maß (2 Liter!) Oktoberfest-Bier für Autofahrer vertretbar, wenn man sich dafür sechs, sieben Stunden Zeit lässt. Dass die CSU nun ein Alkoholproblem habe, meinten nicht nur verschiedene Medien, sondern unter anderem auch die "Maß-Reglerin", Polizei und ADAC.
Zugegebenermaßen ist es nicht ganz leicht mit dem Stimmenfang in Bayern. Das musste Beckstein auch bei anderer Gelegenheit erleben. Seine Frau weigerte sich nämlich als Fränkin, auf dem Oktoberfest ein bayerisches Dirndl zu tragen. Auch dazu gab es dann eine kompetente Einschätzung und zwar vom Sprecher der Wiesn-Wirte, Toni Roiderer: "Mir is des vollkommen wurscht." Ob Frau Beckstein ein Dirndl tragen wolle oder nicht, sei schließlich eine Frage der Persönlichkeitsrechte. Außerdem sei das "der Frau Beckstein ihre eigene Entscheidung".
Mal sehen, wie sich die bayerischen Bürger (und Autofahrer) entscheiden. Hoffentlich gegen Beckstein, denn der hat weder Mitleid für den schwierigen Wahlkampf verdient, noch ein politisches Amt mit Verantwortung - aber ne Maß für die glänzende Unterhaltung!
* Die Überschrift stammt von den kreativen bayerischen Grünen.
Freitag, 19. September 2008
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