Wer hätte das gedacht? Selbst die vorsichtige ARD blickt düster fragend voraus (und das schon vor einigen Wochen). Vor allem in Osteuropa ist eine Staatspleite demnach nicht mehr auszuschließen. Das würde Österreich besonders hart treffen, aber auch deutsche Banken und die Staatskassen aller Euro-Teilnehmerländer.
Dabei hat der jüngste deutsche Kassensturz auch so schon weh getan. Bundesfinanzminister Steinbrück rechnet jetzt mit dem höchsten Minus in der deutschen Geschichte. 50 Milliarden Euro fehlen zur schwarzen Null. Das Ende der Neuverschuldung? Ein weit entfernter Traum...
Aber das alles war ja auch wirklich nicht vorherzusehen. Oder etwas doch? Vor fast fünf Jahren hatte die ZEIT bereits groß und breit über zwei Wackelkandidaten berichtet, die damals hierzulande noch keiner kannte: Fannie und Freddie.
Zeit zum Aufwachen!
Mittwoch, 29. April 2009
Montag, 20. April 2009
das BILD-geschäftsmodell: themen setzen, bilder verkaufen
"Das geht so: Bild räumt Themen Platz ein, die eigentlich keine sind. Im konkreten Fall waren das leere Kassen von Frédéric Prinz von Anhalt, einem Medien-Promi der unteren Kategorie. Flankiert wurde das mit einem Video. Und da Fernsehsender bekanntlich häufig der Berichterstattung von Agenturen und Zeitungen hinterherlaufen, stießen sie bei ihrer Bild-Lektüre auf den “Pleite-Prinzen”, wie das Blatt den Protagonisten nannte. Schließlich kaufen die Sender für gut 1000 Euro pro Minute die Bild-Bilder ein."
Aber es kommt noch schlimmer:
"In diesem Fall wurde die Recherche des Boulevardblattes gleich zwei Mal mit Gebühren finanziert: Den 'Pleite-Prinzen' zeigten sowohl 'Brisant' - der Versuch der ARD, es Bild boulevardmäßig gleichzutun - als auch 'Hallo Deutschland', die ZDF-Variante. Über solche Praktiken kann man sich ärgern."
Quelle: Daniel Bouhs/Frankfurter Rundschau
Aber es kommt noch schlimmer:
"In diesem Fall wurde die Recherche des Boulevardblattes gleich zwei Mal mit Gebühren finanziert: Den 'Pleite-Prinzen' zeigten sowohl 'Brisant' - der Versuch der ARD, es Bild boulevardmäßig gleichzutun - als auch 'Hallo Deutschland', die ZDF-Variante. Über solche Praktiken kann man sich ärgern."
Quelle: Daniel Bouhs/Frankfurter Rundschau
Donnerstag, 16. April 2009
bahncard statt neuwagen
Wo wir schon bei Ideen für den Wahlkampf sind - wie wäre es damit? Statt mit der "Umwelt-" :-) oder Abwrackprämie noch mehr Geld in die große Krise der deutschen Autoindustrie (Ende 2009/Anfang 2010 bis zum Sanktnimmerleinstag) zu investieren, werden Bahncards 50 spendiert!
Gut, Politik bedeutet fast immer faule Kompromisse, also machen wir auch einen: fifty-fifty. 2,5 Mrd. Euro für das Verschrotten von nach wie vor fahrtüchtigen Autos (fast so genial wie ein Krieg zur Steigerung des Wirtschaftswachstums!), 2,5 Milliarden für den Großeinkauf von Bahncards, was gleichzeitig den Charme hat, dass man damit ein Staatsunternehmen (ganz ohne Aktionärsenteignung!) subventioniert.
Gehen wir mal davon aus, dass es einen großzügigen Großkundenrabatt gibt: 110 statt 225 Euro pro Stück; macht rund 22 Millionen kostenlose Bahncards 50 (2. Klasse)! Mit den übrigen achtzig Millionen Euro werden die Online-Bestellung und der Versand bezahlt.
(Grafik mit Foto von Bigbug21 - CC-BY-SA-3.0)
Gut, Politik bedeutet fast immer faule Kompromisse, also machen wir auch einen: fifty-fifty. 2,5 Mrd. Euro für das Verschrotten von nach wie vor fahrtüchtigen Autos (fast so genial wie ein Krieg zur Steigerung des Wirtschaftswachstums!), 2,5 Milliarden für den Großeinkauf von Bahncards, was gleichzeitig den Charme hat, dass man damit ein Staatsunternehmen (ganz ohne Aktionärsenteignung!) subventioniert.
Gehen wir mal davon aus, dass es einen großzügigen Großkundenrabatt gibt: 110 statt 225 Euro pro Stück; macht rund 22 Millionen kostenlose Bahncards 50 (2. Klasse)! Mit den übrigen achtzig Millionen Euro werden die Online-Bestellung und der Versand bezahlt.
(Grafik mit Foto von Bigbug21 - CC-BY-SA-3.0)
gute (wahlkampf-)zeiten, schlechte (wahlkampf-)zeiten
Der Wahlkampf hat noch gar nicht richtig begonnen, schon sorgt er für seltsamste Blüten. Mal total gagga wie bei der Abwrackprämie, mal ziemlich unkonkret und als plumpes Versprechen daher kommend wie mit der Steuergutschrift ohne Steuererklärung und mal überraschend positiv und (hoffentlich auch juristisch) nachhaltig wie das Verbot von Genmais.
Nach dem Desaster bei den jüngsten Wahlen hat die CSU nun wieder etwas für die Stammwähler im Freistaat getan - und damit zur Abwechslung auch mal für große Teile der Bundesrepublik: mit dem Verbot von MON 810. Es ist inzwischen leider fast schon erstaunlich, dass sich die Große Koalition gegen einen großen Konzern wie Monsanto stellt. Gründe dafür gibt es jedoch allerhand.
"'Skrupellos' und 'rücksichtslos' nennt Greenpeace-Experte Hissting das Vorgehen des Konzerns. Bestechung, das Verdrehen von Fakten, das Zurückhalten von Informationen und das Diskreditieren von Wissenschaftlern, die unangenehme Fragen stellen - all das werfen Kritiker dem Konzern vor. Wenig Gutes trägt auch die Konzerngeschichte bei: Monsanto war einst wesentlicher Produzent des dioxinhaltigen Kampfstoffes Agent Orange, der im Vietnam-Krieg eingesetzt wurde."
Das berichtet der SPIEGEL und Belege dafür und andere Maßnahmen der ach so grünen und vertrauenswürdigen Gentechniker liefert eine sehenswerte und ausgezeichnete Dokumentation:
Nach dem Desaster bei den jüngsten Wahlen hat die CSU nun wieder etwas für die Stammwähler im Freistaat getan - und damit zur Abwechslung auch mal für große Teile der Bundesrepublik: mit dem Verbot von MON 810. Es ist inzwischen leider fast schon erstaunlich, dass sich die Große Koalition gegen einen großen Konzern wie Monsanto stellt. Gründe dafür gibt es jedoch allerhand.
"'Skrupellos' und 'rücksichtslos' nennt Greenpeace-Experte Hissting das Vorgehen des Konzerns. Bestechung, das Verdrehen von Fakten, das Zurückhalten von Informationen und das Diskreditieren von Wissenschaftlern, die unangenehme Fragen stellen - all das werfen Kritiker dem Konzern vor. Wenig Gutes trägt auch die Konzerngeschichte bei: Monsanto war einst wesentlicher Produzent des dioxinhaltigen Kampfstoffes Agent Orange, der im Vietnam-Krieg eingesetzt wurde."
Das berichtet der SPIEGEL und Belege dafür und andere Maßnahmen der ach so grünen und vertrauenswürdigen Gentechniker liefert eine sehenswerte und ausgezeichnete Dokumentation:
Montag, 6. April 2009
damals wie heute
Geschichte wiederholt sich mal wieder. Im Detail gibt es ohne Zweifel einige Unterschiede, aber auch erstaunlich viele Übereinstimmungen und vor allem vieles, über das man einfach nur den Kopf schütteln kann.
Erfreulicherweise ist das sowohl erzählerisch...
... als auch dokumentarisch aufgearbeitet:
Allerdings scheinen beide Verarbeitungsmethoden die Halbwertszeit im Hirn nicht besonders zu erhöhen. Gut, dass vieles inzwischen digital archiviert und entsprechend schnell wieder gefunden ist.
Erfreulicherweise ist das sowohl erzählerisch...
... als auch dokumentarisch aufgearbeitet:
Allerdings scheinen beide Verarbeitungsmethoden die Halbwertszeit im Hirn nicht besonders zu erhöhen. Gut, dass vieles inzwischen digital archiviert und entsprechend schnell wieder gefunden ist.
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