Vor einigen Tagen hätte man die Berichte über die guten Geschäfte des (deutschen) Staates durch die Bankrettung noch als einmaligen Unfall entschuldigen können. Nun aber wird der gleiche Unfug über den großen Teich hinüber berichtet.
Laut SPIEGEL und New York Times haben die USA allein durch die Rettung der acht größten US-Banken vier Milliarden Dollar eingenommen, indem der Staat Aktien zu Tiefstpreise aufgekauft und nun zu höheren Preisen wieder an die Banken zurück verkauft hat. Auch die US-amerikanische Zentralbank Fed habe Milliarden verdient. Der Bund habe zudem über den Bankenrettungsfonds Soffin für die Gewährung von Bürgschaften bereits mehrere hundert Millionen kassiert.
Immerhin erwähnt der SPIEGEL, dass es ein gewissen Risiko gibt, dass die Staaten am Ende doch noch bluten müssen. Schließlich geht es bei den Bürgschaften und anderen Staatshilfen, die am Ende noch zum Großteil verloren gehen könnten, nicht um ein paar Milliarden, sondern um hunderte! Dann aber überhaupt von einer profitablen Staatshilfe zu schreiben, ist entweder naiv oder irreführend. Schließlich kann man ein Unternehmen nicht schon für die ersten verkauften Produkte feiern, sondern muss abwarten, was tatsächlich unterm Strich übrig bleibt, wenn alles verkauft (oder im Lage vergammelt) ist.
Ganz abgesehen davon: Eigentlich müssten die Journalisten auch mal eine Gegenrechnung der Kosten aufmachen. Schließlich hat sich der Staat die Gelder für die Bankenrettung nur geliehen. Dafür werden (jährlich!) Zinsen fällig. Und die dürften vor allem langfristig betrachtet deutlich über den einmaligen Einnahmen liegen.
Ach ja, wo hat sich der Staat eigentlich die Gelder für die Bankenrettung geliehen und wer verdient folglich daran? Die Banken (bzw. deren Geldgeber)...
Dienstag, 1. September 2009
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